II. Präsenz

Im Mai 2013 machte ich eine kleine Arbeit mit neuartigen Lautsprechern, die nur aus einer durchsichtigen Folie bestehen. Auf einem Sockel im Treppenhaus spielte ich Flöte durch diese Folien.

PräsenzDie Arbeit habe ich „Präsenz“ genannt. Sie hat folgendermassen funktioniert:

Im Vorhinein habe ich viel Material aufgenommen. Ich schnitt das Klangmaterial so zusammen, dass an einigen Stellen zwei oder mehr Klänge gleichzeitig hörbar waren. Das Klangmaterial ertönte durch den Folien. Die Folien hängen an den Fingern und der Flöte. Mit der Bewegung der Finger verformte sich die Folie und machte so den Klang lauter oder leiser.

Der Klang kommt von den Folien, es gibt Synchronisation und Desynchronisation des Klangs mit dem Musiker. Körperbewegung und Spannung bleiben unversehrt. Die Präsenz des Musikers auf dem Sockel wird mit jeder Körperbewegung und Aktion zum Zentralen Punkt des Stückes. Der Zuschauer versucht, die Ausrüstung und Klangproduktion zu verstehen und beobachtet die Bewegungen des Musikers, die man normalerweise nicht beobachten muss. Die Präsenz des Musikers wird zum Zentralpunkt des Stückes.

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